Lieber Crash-Trader,
hier finden Sie die neueste Crash-Trader-Analyse.
Wir befinden uns im Bullenmarkt in einer Phase, in der unerfahrene Anleger die Dynamik einer Blasenbildung mit echten und nachhaltigen Fundamentaldaten verwechseln. In dieser Phase befindet sich ein Bullenmarkt normalerweise in seinen letzten Zügen.
In den vergangenen Wochen haben wir erklärt, warum Aktien, die bei den jüngeren Day-Tradern beliebt sind, und Aktien, die vage mit einem potenziellen Wahlsieg der demokratischen Partei in den USA verbunden sind, plötzlich in ein Loch fallen können.
Das sind Aktien, die nicht durch Fundamentaldaten gestützt werden, sondern durch die Erwartung, dass ein „größerer Narr“ daherkommt und einen noch höheren Preis bietet als das vorherige, bereits stratosphärische Gebot. Anders gesagt: Der einzige Grund für den Handel mit diesen Aktien besteht darin, sie schnell zu traden, anstatt sie für mehrjährige Zeitspannen als sorgfältig ausgewählte Beteiligungen an einem wertschöpfenden Geschäft zu besitzen.
Scott hat kürzlich eine Reihe erfolgreicher Options-Trades mit zwei bei jungen Anlegern beliebten spekulativen Instrumenten empfohlen: dem Invesco Solar ETF (NYSE: TAN) und dem Hersteller von Elektrofahrzeugen Tesla Inc. (NASDAQ: TSLA).
Die tatsächlichen Auswirkungen von Tesla in Bezug auf den Umsatz mit und den Marktanteil bei Autos sind ein winziger Rundungsfehler im Vergleich zu den übergroßen Auswirkungen auf den heutigen Aktienmarkt. Diejenigen, die davon ausgehen, dass Tesla wachsen wird, um die Zukunft der Branche mit Elektrofahrzeugen zu dominieren, haben offensichtlich keine gesunde Angst vor den Überkapazitäten in der globalen Autoindustrie oder dem Tsunami am Horizont in Form wettbewerbsfähiger Elektroautos der etablierten Autohersteller.
Einige Trader von Hedgefonds versuchen zynisch, die vielfach erwartete Aufnahme von TSLA in den S&P 500 Index in den Vordergrund zu stellen. Sie gehen davon aus, dass sie ihre TSLA-Aktien an die in den USA sogenannten Bagholder abgeben werden, die den S&P 500 Index besitzen. Mit Bagholder werden in den USA Anleger bezeichnet, die Aktien am Hoch kaufen und dann den Absturz miterleben müssen.
Das Komitee, das bei Standard & Poors über die Zusammensetzung des S&P 500 Index entscheidet, scheint diese Taktik jedoch zu erkennen. Es scheint, als hätten sie absichtlich abgelehnt, TSLA in den weitverbreiteten Index aufzunehmen, da die Mechanismen der Neuausrichtung des Index zur Anpassung an diese aufgeblähte Blasen-Aktie einen Crash unter vielen der 499 anderen Index-Aktien auslösen könnten.
Gehypte Aktien basieren auf Geschichten, nicht auf harten Fakten!
Aktien wie Tesla werden von Geschichten auf einem hohen Preisniveau gehalten, nicht von soliden Fundamentaldaten. Zu den Fundamentaldaten zählen nachhaltige Gewinne, starke Bilanzen und vorhersehbare Kapitalrenditen.
Eine weitere Aktie, die Tesla bemerkenswert ähnlich ist, ist Beyond Meat (NASDAQ: BYND), ein Hersteller von Fleischersatzprodukten auf pflanzlicher Basis. Wie Teslas angebliche „Störung“ des Marktes für erdölbetriebene Fahrzeuge wird Beyond Meat als Störfaktor für den Fleischmarkt angesehen.
Investoren haben die BYND-Aktie von einem Erstnotiz-Preis beim Börsengang von 25 Dollar im Jahr 2019 auf fast 200 Dollar vor einem Monat getrieben.
Eine klassische Kraft, die zum Aufblasen einzelner Aktien führt, ist eine Welle neuen Wettbewerbs. Ironischerweise wird diese Kraft, wenn sie für das Marktverständnis von entscheidender Bedeutung ist (kurz bevor eine Blase platzt), am häufigsten ignoriert.
Neuer Wettbewerb beeinträchtigt die aggressiven Wachstumspläne und rosigen Gewinnprognosen eines Unternehmens. Bei Beyond Meat ist der Wettbewerb durch gigantische, etablierte Lebensmittelunternehmen bereits intensiv.
Außerdem haben die BYND-Aktionäre lange Zeit ignoriert, wie viel des historischen Umsatzwachstums des Unternehmens durch die Ausweitung seiner Vertriebskanäle auf neue Lebensmittel- und Restaurantketten und nicht durch wiederholte Kundenkäufe erzielt wurde. BYND verkaufte ihre Produkte an mehr neue Kunden – nicht öfter an schon überzeugte Kunden.
Analysten wie Anleger ignorieren die deutlichen Warnzeichen bei Hype-Aktien!
Dies erinnert mich daran, wie wenige Analysten erkennen, dass ein Großteil des Umsatzwachstums von Tesla in den vergangenen Jahren auf die Einführung neuer Automodelle in neuen Regionen zurückzuführen ist. Tesla veröffentlicht ganz bewusst keine sogenannten Same-Story-Verkaufszahlen, an denen man ablesen könnte, ob das Unternehmen allein durch die teure Ausweitung seines Filialnetzes wächst oder in bereits bestehenden Filialen Autos an mehr Kunden verkauft. Diese Zahlen könnten die offizielle Tesla-Darstellung der unbegrenzten Nachfrage schwächen.
Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs um einen begrenzten Markt von Fleischimitatkonsumenten wird es wahrscheinlich zu einem Krieg um Marktanteile und den Zugang zu Lebensmittelregalen kommen. Lebensmittelhändler werden einen Produzenten gegen einen anderen antreten lassen.
Die Preise für Fleischimitationen werden sinken, da Beyond Meat und seine Konkurrenten versuchen, ihre hohen Fixkosten zu decken und die Investitionen großer Lebensmittelunternehmen und Risikokapitalinvestoren wieder hereinzuholen.
Eine schwache Preismacht war einer der Gründe für den Gewinnbericht vom Montagabend, der die BYND-Aktionäre schockierte.
Beyond Meats Umsatz im dritten Quartal von 94,4 Millionen Dollar stellt nur eine Steigerung von 2,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal dar, was weit unter den Erwartungen lag. Auch nach dem anschließenden Ausverkauf hat BYND immer noch eine lächerlich hohe Marktkapitalisierung von 9 Milliarden Dollar. Dies gilt für einen unrentablen, starker Konkurrenz ausgesetzten, margenschwachen Lebensmittelhersteller mit einem jährlichen Umsatz von 400 Millionen Dollar, bei dem das Risiko eines Umsatzrückgangs besteht. Im Vergleich dazu hat der Fleischriese Tyson Foods eine Marktkapitalisierung von 22 Milliarden Dollar und eine Umsatzbasis von 42,6 Milliarden Dollar.
Mit anderen Worten: Tyson hat nur die doppelte Marktkapitalisierung von Beyond Meat, jedoch mehr als das Hundertfache des Umsatzes. Das ist ziemlich schräg.
Der Markt bietet diverse Chancen – eine davon stellen wir Ihnen kommende Woche vor!
Indem die Aktionäre von Beyond Meat die Aktie zu diesem Preis halten, verlassen sie sich effektiv darauf, dass das Unternehmen alle Wettbewerber, die es in den kommenden Jahrzehnten geben könnte, vernichtet. Sie müssen auch davon ausgehen, dass die jüngsten Preissenkungen des Unternehmens nur ein kleiner Geschwindigkeitsschub auf dem Weg zur Weltherrschaft sind.
Die Gewinnspanne von Beyond Meat wurde durch einen niedrigeren Nettopreis pro Pfund Produkt gedrückt, was auf „strategische Investitionen in Werbemaßnahmen“ zurückzuführen ist, „die verstärkte Testkäufe und Akzeptanz bei Verbrauchern fördern sollen“. Die Bruttomarge ging stark von 35,6 % im Vorjahr auf nur 27 % im vergangenen Quartal zurück.
Werbemaßnahmen sind ein klarer Beweis für die Markenschwäche und für zu optimistische Nachfrageprognosen des Managementteams. Preissenkungen sind der stärkste Beweis dafür, dass Aktionäre von Aktien mit aufgeblähten Preisen ihre Annahmen eines unbegrenzten zukünftigen Nachfragewachstums infrage stellen sollten.
BYND war das Thema unseres Trade-Alarms vom 28. Januar. Dieser Trade verlief gut, da Scott etwa einen Monat später empfahl, Gewinne mitzunehmen.
Dieser Markt ist voll von Fällen wie Beyond Meat, in denen die Aktionäre Risiken wie Wettbewerb und Margenschwäche offenbar nicht kennen. In der kommenden Woche erhalten Sie eine weitere neue Empfehlung von Jim und Scott.
Herzliche Grüße
Dan Amoss, CFA
Analyst, Rickards’ Crash-Trader