Liebe Crash Trader,

unser Bubble Score System hat eine neue Handelsmöglichkeit identifiziert. Unsere neueste Trade Empfehlung ist der Kauf von Put-Optionen auf Knight-Swift Transportation Holdings Inc. (NYSE: KNX), das fünftgrößte Speditionsunternehmen in den USA.

Knight-Swift entstand 2017 aus der Fusion von Knight Transportation und Swift Transportation. Die Marken Knight und Swift werden nach wie vor getrennt voneinander verwendet. Obwohl der Zusammenschluss erst 2017 stattfand, wurde Knight bereits 1990 und Swift 1966 gegründet. Das aus der Fusion entstandene Unternehmen zählt daher dennoch zu den etabliertesten Akteuren im Transportgeschäft in den USA.

Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Phoenix, Arizona, und beschäftigt über 27.900 Mitarbeiter. Knight-Swift ist ein Bestandteil des S&P 500 mit einer Marktkapitalisierung von $7,8 Milliarden. Seine Hauptkonkurrenten sind FedEx, J B Hunt Transport, CH Robinson Worldwide und die Eisenbahngesellschaften CSX, Union Pacific und Norfolk Southern.

KNX hat vier große Geschäftsbereiche: Lkw-Komplettladungen (FTL), Lkw-Teilladungen (LTL), intermodale und logistische Dienstleistungen. Im FTL-Segment werden vor allem Spezialrouten, Kühltransporte, Eiltransporte und grenzüberschreitende Transporte nach Mexiko angeboten.

Seit über einem Jahr werden Marktteilnehmer mit den Unterbrechungen der globalen Lieferketten, Engpässen im Lkw-Transport und höheren Transportpreisen konfrontiert, die Logistikunternehmen Rekordumsätze einbringen. Es scheint widersinnig, dass Speditionsunternehmen wie Knight-Swift in so einer Situation unter sinkenden Gewinnen und fallenden Aktienkursen leiden könnten.

Die Crux liegt in der Natur von komplexen Systemen. Geringfügige Veränderungen der Ausgangsbedingungen können zu großen Veränderungen der Ergebnisse führen. Diese Veränderungen können positiv oder negativ sein. Im Moment erleben die Spediteure einen rapiden Nachfragerückgang, der wiederum das Ergebnis einer noch vor sechs Monaten himmelhohen Nachfrage ist.

Knight-Swift und andere große Spediteure leiden unter einem Phänomen, das Lieferkettenexperten als Bullwhip-Effekt bezeichnen. Der Gedanke dahinter ist, dass kleine Veränderungen im Absatz zu großen Veränderungen in der Logistik und im Lagerbestand führen können, und zwar aufgrund einer Art Multiplikator, der sich vom Einzelhandel über den Großhandel bis hin zum Hersteller über die ganze Lieferkette ausbreitet.

Kurzfristig kann sich dies positiv auswirken, da neue Aufträge die Lieferkette überschwemmen und die Hersteller versuchen, den Rückstand aufzuholen. Aber wenn die Nachfrage einbricht, wie es jetzt geschehen ist, stapeln sich die Lagerbestände bald bis zur Obergrenze. Die Großhändler stoßen ihre Bestände ab und die Einzelhändler senken die Preise, um die Ware abzusetzen. Eine unmittelbare Auswirkung ist, dass neue Aufträge versiegen und Transportkapazitäten ungenutzt bleiben, während Groß- und Einzelhändler die Bestände abbauen. Das ist die Situation, in der sich Knight-Swift und andere Spediteure aktuell befinden.

Der Aktienkurs von Knight-Swift hat sich im vergangenen Jahr wie der breite Markt entwickelt. Die Aktie erreichte am 29. Dezember 2021 einen vorläufigen Höchststand von $61,65 pro Aktie und begab sich Anfang 2022 im Einklang mit dem S&P 500 in einen steilen Kursrückgang.

Dieser Rückgang beschleunigte sich, nachdem die US-Notenbank Fed im März mit der Anhebung der Zinssätze begonnen hatte. Die Aktie erreichte ihren Jahrestiefstwert am 18. Mai bei $43,80. Am 17. Juni bildete sich bei $44,25 ein weiteres Zwischentief aus, unmittelbar nach der dritten Zinserhöhung der Fed am 15. Juni. Der Rückgang vom Dezember-Hoch bis zum Juni-Tief belief sich auf über 28 %.

Von da an erholte sich der Aktienkurs von KNX im Einklang mit dem breiten Markt stark. Am Markt machte sich die Auffassung breit, dass die US-Notenbank früher als erwartet wieder zu Zinssenkungen übergehen würde. Da Aktien als Frühindikatoren betrachtet werden, zogen die Märkte im Juli und August in Erwartung von Zinssenkungen im Januar 2023 an.

Diese Fed-Rallye führte die KNX-Aktie am 16. August 2022 auf $57,58, was einem Anstieg von 32 % gegenüber dem Juni-Tief entspricht. Am 26. August 2022 hielt der Fed-Vorsitzende Powell in Jackson Hole eine Rede, in der er deutlich machte, dass der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht vorbei sei, dass die Fed bereit sei, eine höhere Arbeitslosigkeit und eine Rezession in Kauf zu nehmen, um ihre Aufgabe zu erfüllen und dass sie die Zinsen wahrscheinlich bis ins Jahr 2023 anheben werde. Frühzeitige Zinssenkungen waren vom Tisch.

Am 21. September 2022 wiederholte Powell seine Warnungen von Jackson Hole auf der Pressekonferenz im Anschluss an die FOMC-Sitzung. Powell präzisierte, dass die Zinssätze bis Ende 2022 auf mindestens 4,5 % steigen könnten, dass die Zinserhöhungen bis 2023 andauern würden und dass es selbst dann, wenn die Zinssätze ein restriktives Niveau erreicht haben, frühestens 2024 zu Zinssenkungen kommen würde.

Diese klaren Worte von Powell beendeten jegliche Resthoffnung auf eine Kehrtwende der Zinspolitik und schickten die Aktienmärkte in eine Abwärtsspirale. Seit dem August-Hoch ging der Aktienkurs von KNX um beinahe 17 % zurück.

Das Problem ist, dass der Rückgang im September und Anfang Oktober nicht die schwere wirtschaftliche Kontraktion widerspiegelt, mit der die USA derzeit konfrontiert sind. Die Lagerbestände stapeln sich (aufgrund des Bullwhip-Effekts), während der Nachfragerückgang allgegenwärtig ist (aufgrund der Zinserhöhungen der Fed).

Ein Großteil des BIP-Wachstums im dritten Quartal ist auf die steigenden Lagerbestände zurückzuführen. Diese Entwicklung wird sich im vierten Quartal rächen, wenn sowohl die Auftragseingänge als auch die Endverkäufe zurückgehen. Die Nachfrage nach Lkw-Transporten wird im Einklang mit den stark rückläufigen Aufträgen und Verkäufen schrumpfen.

Risikohinweis: Optionsgeschäfte können volatil sein und bergen ein hohes Risiko. Obwohl die vorgestellten Handelsempfehlungen gut recherchiert sind, ist nichts garantiert. Setzen Sie nur so viel Geld, wie Sie bereit sind zu verlieren und dessen Verlust Sie finanziell verkraften können. Denken Sie daran, dass Sie selbst entscheiden ob und wie viel Sie investieren möchten. Bitte achten Sie auf eine Risikostreuung und setzen Sie nicht Ihr gesamtes Vermögen auf eine Spekulation. Bitte beachten Sie außerdem, dass wir keine individuelle Anlageberatung gewähren dürfen.

Viel Erfolg bei diesem Trade!

 Mit freundlichen Grüßen,

Dan Amoss, CFA

Senior Analyst, Crash Trader